TV Grindel
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, Boas Laffer

Schweizermeisterschaft Korbball U14

Grindel ist U14 Schweizermeister bei den Knaben! Freitag: Im abschliessenden Training vor der Schweizermeisterschaft ist die Nervosität spür und sichtbar. Die Ungewissheit vor dem kommenden Härtetest gross. Wie viel ist der Kantonalmeistertitel wert? Wer und wie gut sind die Gegner? Kann jeder seine gewohnte Leistung abrufen oder sogar noch steigern? Es wird weniger gescherzt und gelacht, man verzeiht dem Mitspieler bei Missgeschicken weniger, mit Fehlwürfen wird mehr mit sich gehadert als sonst und einmal verlässt ein Spieler frustriert das Spielfeld. Der Trainer sieht es als gutes Zeichen, er versucht mit Scherzen die Stimmung aufzulockern, lobt die gute Konzentration und flösst Selbstvertrauen ein.

Sonntag: Mit verschlafenen Augen und dem Abdruck des Kopfkissens im Gesicht trudeln die Kinder nacheinander beim Kleinbus in der Dorfmitte ein. Es ist 6:45 Uhr als der Bus, beladen mit Gepäck und Kindern, losfährt und über den Passwang nach Aarwangen (BE) gelangt. Ankommen, ausladen, Platz suchen, einrichten, umziehen, wichtige Dokumente bei der Wettkampfleitung abgeben, einwärmen und los geht’s. Die Erschwiler Mannschaft, schon aus der Kantonalmeisterschaft bekannt, zeigt sich stark verbessert und so wird das Spiel auf nassem Rasen zur Zitterpartie. Lange bleibt das Spiel ausgeglichen, ehe wir kurz vor Schluss mit zwei Körben in Führung gehen und den ersten Sieg ins Trockene bringen.

Gegen Neukirch-Roggwil ist der Spielverlauf ähnlich, doch verpassen wir hier die Möglichkeit zur Führung und müssen uns mit einem Unentschieden gegen den stärksten Gegner aus unserer Gruppe begnügen. Weiter geht es gegen Bachs aus dem Kanton Zürich. Die spielerisch noch unsicheren Gegner werden von unseren schnellen und flinken Stürmern entscheidend im Aufbau gestört und haben gegen unsere Verteidigung keine Chance. Im Gegenzug spielen wir mit schönen Kombinationen Korb um Korb heraus und gelangen zu einem ungefährdeten Sieg.

Auch unsere nächsten Kontrahenten aus Küssnacht sind noch nicht sehr gefestigt im Umgang mit dem Ball und so erobern wir immer wieder mit hohem Pressing in der gegnerischen Spielhälfte das Spielgerät und gelangen zu einfachen Körben. Vor der Halbzeit sind wir schon mit acht Körben in Führung und so können unsere erfahrensten Spieler für die kommenden Aufgaben geschont werden. Vor dem letzten Gruppenspiel steht schon fest, dass wir ins Halbfinale kommen. Gemäss dem Scouting Report unseres Korbballaltmeisters Ueli müssen wir jedoch unbedingt Gruppenerster werden, da wir so den stärksten Gegner aus der anderen Gruppe vermeiden können. Genügend Körbe müssen her und das gelingt uns auch! Unterstützt von unserer lautstarken Fankurve, die im Verlauf des Morgens immer mehr angeschwollen ist, steht die Verteidigung gegen Madiswil sattelfest und lässt keinen einzigen Korb zu, während durch sehenswerte Aktionen Treffer um Treffer auf unser Konto geht.

Halbfinal! Aus Löhningen kommt unser Gegner, der vor Allem über zwei grossgewachsene Spieler zu Körben kommt. Doch davon lassen wir uns nicht beeindrucken und schalten mit cleverer Verteidigung und den «Defense» Gesängen der Fankurve ihr gewohntes Offensivspiel grösstenteils aus. Während einer schnellen Körpertäuschung und viel Zug zum Korb wird einer unserer Spieler im Abschluss gefoult und verwandelt dann den Penalty gleich selber souverän. Wir gelangen durch zwei Stellungsfehler in Rückstand, können aber durch einen Weitwurf, der in hohem Bogen im Netz landet sowie einem Konter und einen Wurf unter dem Korb das Spiel zu unseren Gunsten entscheiden.

Final! Mit Menznau bekommen wir es mit dem klar stärksten Gegner des Tages zu tun. Das Team ist sehr ausgeglichen, die Gegner sind gross, schnell und ballsicher und so werden wir gleich zu Beginn mit zwei Körben überrumpelt. Angepeitscht durch die Fankurve, die nun jede gelungene Aktion frenetisch bejubelt, können wir wieder durch einen Penalty und einen Weitwurf ausgleichen. Das Spiel wogt hin und her. Wir bekommen wieder einen Penalty zugesprochen und der Gegner vermag unter dem Korb zu treffen. Es steht drei zu drei als wir fünf Minuten vor Schluss mit einem sensationellen Tip-In in Führung gehen. Der Applaus ist nun ohrenbetäubend und wir stehen die restlichen Minuten des Spiels mit perfekter Verteidigung durch, bis der Schiedsrichter das Spiel beendet.

Jubeln, feiern, beim Gegner abklatschen, sich gratulieren lassen, auf die Schulter geklopft werden, Tränen verdrücken, Rangverkündigung, Fotos machen, duschen und nach Hause fahren. Wieder in Grindel werden wir mit einem festlich dekorierten Wagen abgeholt und vor die versammelte Dorfgemeinschaft, die einen Empfang organisiert hat, gefahren.

Vielen Dank für diese traumhafte Ankunft!